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Behandlungen von akuten Verletzungen
Die Behandlung von sturzbedingten Frakturen sowohl im Gelenkbereich als auch im Bereich der Röhrenknochen unterlag in den letzten Jahren einem rasanten Wandel. Einerseits durch die Entwicklung neuartiger Werkstoffe andererseits durch die Entwicklung anatomisch vorgearbeiteter Formplatten konnten die in der Unfallchirurgie so wichtigen Weichteile durch Minimalisierung der Operationszugänge immer weiter geschont werden. Daraus resultiert, die erhebliche Verkürzung der akuten Behandlungszeit und die Möglichkeit der ambulanten operativen Versorgung.
Der Vorteil der operativen Versorgung der Knochenbrüche besteht darin, dass durch die verschiedenen Osteosynthesemöglichkeiten eine achsengerechte (anatomische) Stellung des Knochens und der Gelenkfläche erreicht werden kann. Ob eine Draht-, Zuggurtungs-, Schrauben-, Plattenosteosynthese, eine äußere Schienung mit Fixateur oder eine Nagelung in Frage kommt, hängt vom Frakturtyp und von der Lokalisation der Fraktur ab.
Durch die operative Behandlung von Frakturen wird der Bruch übungs- oder belastungsstabil versorgt, daraus resultiert, dass der Patient schon früh mit eine krankengymnastischen Behandlung beginnen kann, um eine optimale Beweglichkeit der betroffenen Extremität zu erreichen.
Ziel der Behandlung ist die rasche Reintegration des Verletzten in sein soziales und berufliches Umfeld bei möglichst uneingeschränkter Belastbarkeit bzw. Beweglichkeit im betroffenen Extremitätenabschnitt.
Als Komplikation der Frakturbehandlung können auftreten:
- eine Bewegungseinschränkung des Gelenkes bis zur möglichen Einsteifung des Gelenkes
- ein vorzeitiger Gelenkverschleiß (posttraumatische Arthrose)
- eine Knochenentzündung
- eine verbleibende Fehlstellung des Knochens/Gelenkes
- eine ausbleibende Knochenbruchheilung über 6 Monate (Pseudarthrose) mit Schmerzen, Schwellung und Belastungsunfähigkeit
Um diese Komplikationen zu verringern ist das Behandlungsregime von Patient zu Patient verschieden. In der Individualität der Therapie steckt der Erfolg eines guten Behandlungsergebnisses.
In unserer Einrichtung werden alle operativen Eingriffe bei Gelenkfrakturen außer am Hüftgelenk sowie Verletzungen der großen und kleinen Röhrenknochen vorgenommen.
Die Behandlung von Sehnenverletzungen stellt an die versorgende Einrichtung hohe technische Anforderungen. Es müssen die Möglichkeiten der konservativen und operativen Therapieoptionen individuell abgewogen und konsequent umgesetzt werden.
Ursache:
Die statische Reißfestigkeit von Sehnen in Abhängigkeit der Lokalisation beträgt ca. 4000N zum Vergleich mit einem einfachen Seil zum Abseilen beträgt die Reißfestigkeit 30000N.
Unter dynamischer Zugbelastung beim Jogging (7000N) oder Weit/Hochsprung werden bis zu 13000N problemlos von Sehnengewebe toleriert.
Die Hauptursache einer Sehnenruptur stellt die rasche sensomotorisch unkoordinierte Muskelkontraktion der maximal vorgespannten Sehne dar.
Dabei sind begünstigende Faktoren:
- Schlechter Trainingszustand
- Längere Ruhephasen
- Ermüdung
- Alter 30 – 50 Jahre
- Männliches Geschlecht
- Medikamenteneinnahme, wie Kortison und Antibiotika (Bsp.: Ciprofloxacin)
- Hoher Cholesterinspiegel, Uratablagerungen
Therapie:
Neben der konservativen Therapie sollte beim sportlich aktiven oder arbeitstätigen Verletzten eher die operative Rekonstruktion der zerrissenen Sehnefaser empfohlen werden, da infolge der hohen Gewalteinwirkung die Sehnenstümpfe teilweise erheblich in die umgebenden Weichteile rutschen.
Die operative Rekonstruktion umfasst die Naht des Sehnengewebes, teilweise ist die Versorgung in minimalinvasiver Schlüsselloch – Operationstechnik möglich. Die Ruhigstellung zur Heilung der Sehnen ist über 6 Wochen erforderlich, dabei stehen zahlreiche orthopädische Hilfsmittel zur Mobilisation zur Verfügung.
Bei der frischen Achillessehnenruptur sehen wir immer die Indikation zur Naht. Die konservative Behandlung ist mit einer höheren Komplikationsrate belastet als die Operation. Selbstverständlich sollte der Eingriff so schnell als möglich vorgenommen werden, aber selbst 3 bis 4 Tage nach dem Riss lässt sich die Sehne meist noch End-zu-End vereinigen. Die Diagnostik einer Achillessehnenruptur ist sehr einfach, dennoch wird diese Verletzung des öfteren übersehen. 2 Teste sind ausreichend für die Erkennung dieses Risses:
1. Thompson-Test (Wadenkneiftest): Bei rupturierter Sehne macht der Fuß beim Komprimieren der Wade keine Bewegung im Sinne der Plantarflexion.
2. Drop-foot-sign: In Bauchlage steht der Fuß bei intakter Sehne i n 15-20° Plantarflexion, bei gerissener Sehne hängt er rechtwinklig nach unten.
Wenn der Zeitpunkt der Primärnaht verpasst ist, lässt sich dennoch eine Verbesserung des Zustandes durch eine Achillessehnenplastik erreichen. Dabei sind jedoch das Alter der Patienten, sein Allgemeinzustand, die Durchblutungsverhältnisse und die zu erwartende Mitarbeit des Patienten zu berücksichtigen. Die operative Rekonstruktion der Sehne wird in Form einer Griffelkastenplastik oder einer Umkippplastik vorgenommen.
Leistungsspektrum